Vorteile der endoskopischen (laparoskopischen) Kastration
- Deutlich geringerer Zug an den Organen, v.a. bei großen und tiefbrüstigen Hündinnen und damit weniger Schmerzen
- 2 kleine Löcher statt eines längeren Bauchschnitts, dadurch postoperativ weniger Schmerzen
- Geringeres Risiko postoperativer Schwellungen, Infektionen, Blutungen und Wundheilungsstörungen
- Kurze Heilungsphase
- Geringere Narbenbildung
Gründe für eine Kastration
Es gibt verschiedene Gründe, die eine Kastration der Hündin notwendig oder empfehlenswert machen. Dazu gehören u.a.:
- Regelmäßig unnormal verlaufende Läufigkeiten
- Regelmäßige problematische Scheinträchtigkeiten nach der Läufigkeit
- Therapie einer Gebärmutterentzündung
- Veränderungen an der Gebärmutter
- Therapie oder Prophylaxe von Veränderungen am Gesäuge oder der Vagina
- Therapie seltener hormonell bedingter Hauterkrankungen
- Mögliche Therapie eines Diabetes mellitus
Vor einer Kastration führen wir immer eine persönliche und individuelle Beratung durch, in der wir ausführlich die Notwendigkeit einer Kastration (medizinische Indikation) diskutieren.
Vorteile
- Einmaliger, i.d.R. komplikationsloser Eingriff
- Keine regelmäßigen Hormoninjektionen zur Läufigkeitsunterdrückung
- Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Tumoren oder Entzündungen der Gebärmutter bilden, ist deutlich reduziert
- Bei früher Kastration Verminderung des Risikos von Gesäugetumoren
- Langfristig treten keine Scheinträchtigkeiten mehr auf
Nachteile
- Eventuelle Gewichtszunahme (nur, wenn die Fütterung nicht dem reduzierten Energiebedarf einer kastrierten Hündin angepasst wird)
- Eventuelle Harninkontinenz (ca. 5-10%, überwiegend große Hunde, lässt sich in der Regel mit Medikamenten therapieren)
- Gelegentlich Fellveränderungen (bevorzugt bei langhaarigen Hunden, v.a. roter Langhaardackel, Irish Setter, Cocker Spaniel)
Zeitpunkt der Kastration
Wir empfehlen, die Kastration zwischen der ersten und zweiten Läufigkeit durchzuführen. Die Entstehung von Gesäugetumoren kann dadurch um bis zu 90% reduziert werden. Spätere Kastrationen vermindern die Tumorgefahr zwar auch noch, aber nicht so nachdrücklich.
Der optimale Zeitpunkt ist hierbei im Anöstrus. Dieser beginnt 3 Monaten nach der letzten Läufigkeit und endet mit der nächsten Läufigkeit. In Ausnahmefällen kann der Eingriff aber zu jedem Zeitpunkt des Zyklus erfolgen.
Grundsätzlich ist eine Kastration in jedem Lebensalter möglich.
Für weitere Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung.
Nachsorge bei der endoskopischen Kastration
Nach einer endoskopischen Kastration ist Ihr Tier deutlich schneller wieder fit als bei einem traditionellen Eingriff: Leinenpflicht für Hunde ist oft nur für 2–3 Tage nötig, um zu große Belastung zu vermeiden. Wir besprechen die Nachsorge für Ihr Tier grundsätzlich individuell mit Ihnen und evaluieren den besten Plan für Schmerzmittel, Antibiose, Vorsichtsmaßnahmen und Wundkontrolltermin.